06/05/2024

Denkmalgerechte Details für die Nicolaikirche

Sachkundige Planung für die Instandsetzung von Beton und Glas

Beton ist ein uralter Baustoff. Schon die Römer nutzten ihn als „Opus Caementitium“ für den Bau ihrer berühmten Aquädukte, Staumauern und Wasserbecken.

 

Mit der industriellen Fertigung von Zement seit Anfang des 19. Jahrhunderts wurde Beton in der uns heute bekannten Zusammensetzung ein zunehmend attraktiver Massenbaustoff. Mit der Erkenntnis der tragwerksrelevanten Zusammenhänge des Verbundes zwischen Beton und Stahl wurden ab Mitte des 19. Jahrhunderts immer häufiger auch vollständige Bauwerke mit dem neuen Material „Eisenbeton“ erstellt. Erfolgte die Bemessung zunächst auf experimenteller Grundlage, entstand mit den „Bestimmungen des Deutschen Ausschusses für Eisenbeton“ – unserer heutigen DIN 1045 – im Jahr 1925 eine bauaufsichtliche Konstruktionsgrundlage. Damit waren erstmals auch schlanke tragende Bauteile aus Beton konstruktiv planbar.

 

1929 wurde mit der Nicolaikirche im Dortmunder Kreuzviertel die erste Sichtbetonkirche Deutschlands nach diesen Bestimmungen erbaut. Ihre nur ca. 30 cm dicken, 18 m hohen Außenwände werden durch deckenhohe Fensterbänder durchbrochen, in deren wiederum nur 20 cm dicken Maßwerk aus Betonstreben die Kirchenverglasung gehalten wird. Die über 20 m freigespannte Rippendecke hat im Plattenbereich eine Bauteildicke von nur 6 cm.

 

Nach nahezu 100 Jahren ist nun vor allem das Maßwerk mit der Glashalterung instandsetzungsbedürftig. Auch das Dach benötigt eine neue Eindichtung.

 

Seit mehr als 25 Jahren wird die Nicolaikirche von den Ingenieuren und Handwerkern von Caspar Köchling betreut – immer behutsam und in enger Zusammenarbeit mit den Fachleuten der Denkmalpflege und der Kreiskirchenverwaltung. Austausch von Erfahrung und Handwerk, zusammengeführt von sachkundigen Ingenieuren: Auch in der Denkmalpflege bewährt sich das Konzept von Caspar Köchling!